Wie kann die professionelle Küche noch nachhaltiger werden?
Die Erzeugung von Nahrungsmitteln beansprucht unsere Erde besonders stark. Nicht weniger als ein Drittel der gesamten Umweltbelastung entsteht durch die Lebensmittelproduktion. Deshalb haben wir als Erzeuger die Verantwortung, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Umweltgerechte Nahrung zu produzieren bedeutet, dass die Lebensmittel verantwortungsvoll hergestellt, verpackt und transportiert werden müssen: Die gesamte Lebensmittelkette sollte hierbei berücksichtigt werden. Denkt auch an Tierschutz, Energie- und Wasserverbrauch, Treibhausgase, fairen Handel und an die nachhaltige Beschäftigung von Mitarbeiter:innen. Mit anderen Worten: Nachhaltiges Essen ist viel mehr als nur ein Nahrung.
Nachhaltige Entscheidungen
Bei Debic arbeiten wir eng mit unseren Milchbauern zusammen, um unsere Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren. Dies geschieht durch die Förderung guter landwirtschaftliche Produktionsprozesse, durch die Verringerung des Energieverbrauchs und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen wie Windenergie und Solarmodule. Zudem ermutigen wir unsere Bauern, die Artenvielfalt auf ihren Höfen und in ihrer Umgebung zu fördern, ihre Kühe im Freien weiden zu lassen und Tierarzneimittel verantwortungsvoll einzusetzen. Beispielsweise werden Medikamente nur dann verabreicht, wenn die Tiere krank sind.Wahrscheinlich triffst du bereits wichtige nachhaltigen Entscheidungen in deiner Küche. Aber es ist immer gut, regelmäßig nach besseren Alternativen zu suchen, um noch verantwortungsvoller zu handeln. Entscheide dich für grüne Energie, installiere Solarzellen auf dem Dach, verwende LED-Beleuchtung und benutze Bewegungsmelder, damit das Licht nicht unnötig brennt. Spare Wasser, indem du energieeffiziente Geschirrspüler oder wassersparende Armaturen verwendest. Reduziere den Transportbedarf, indem du lokal einkaufen oder sogar dein eigenes Gemüse, Obst und Kräuter anbaust. Entscheide dich für bewusste Partner, die biologische oder nachhaltige Lebensmittel produzieren: Ihre Arbeitsweise wird sich auch auf deine auswirken. Verwende Zubereitungen und Zutaten, die du in mehreren Gerichten verwenden kannst, so dass du Energie und Rohstoffe sparst. Auch wir sind uns unserer Verantwortung bewusst: Alle drei Tage wird die frische Milch unserer Bauern mit Milchwägen abgeholt und in einer unserer 65 Produktionsstätten weltweit verarbeitet. Wir wissen, wer unsere Produkte liefert und wie sie verarbeitet werden. So können wir eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten und wissen über alle Produktionsschritte genau Bescheid.
Auch du kannst von Transparenz profitieren: Kommuniziere deine eigene Lieferkette offen und lass deine Kund:innen wissen, wie viel Sorgfalt und Überlegung du in die Auswahl deiner Produkte steckst.
Wer nachhaltig arbeitet, trifft bewusste Entscheidungen. Überlege dir zum Beispiel genau, welche Zutaten du verwenden willst: Natürlich kannst du das ganze Jahr über Erdbeeren kaufen. Aber willst du das wirklich? Saisonal zu kochen ist wesentlich nachhaltiger, denn so müssen die Lebensmittel nicht über weite Strecken transportiert werden, und es gibt keine Gewächshäuser, die Wärme und Licht verbrauchen. Fleisch hat aufgrund der Produktionsweise einen großen ökologischen Fußabdruck. Entscheide dich daher häufiger für vegetarische Gerichte und mach Gemüse zum Fundament deiner Speisekarte. Auch beim Verpackungsmaterial kannst du sparen: Suche nach Alternativen zu Plastikverpackungen und wähle Lieferanten, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. Bewahre Lebensmittel in Edelstahlbehältern auf und verwende Glas, Keramik oder Edelstahl für Kräuter und Gewürze. Auch Töpfe, Pfannen und andere Gefäße kannst du mit Deckeln statt mit Frischhaltefolie abdecken.
Ein Drittel aller produzierten Nahrung landet im Müll. Weltweit werden im Jahr 79 Tonnen Lebensmittel verschwendet pro Sekunde! Eine Schande. Nicht nur wegen der Lebensmittel selbst, sondern auch wegen des Aufwands und der Energie, die mit ihrer Zubereitung verbunden sind. Gemeinsam können wir einen großen Teil dieser Verschwendung verhindern: Verwende zum Beispiel eine Vakuummaschine in deiner Küche – damit werden verderbliche Produkte länger haltbar. Verarbeite Gemüse, das nicht mehr perfekt aussieht, zu Suppen, Smoothies, Quiches oder Tortillas. Überprüfe regelmäßig das Verfallsdatum von gekühlten und tiefgefrorenen Produkten und ergreife bei Bedarf Maßnahmen, z. B. indem du ein Tagesgericht anbietest. Für das Tagesgericht oder eine leckere Mahlzeit für deine Mitarbeiter:innen kannst du Zutaten verwenden, die du sonst im Überfluss hättest. Schaue dir auch die Lagerräume für deine Produkte genau an: Wenn Lebensmittel auf die richtige Art und Weise und am richtigen Ort lagern, sind sie länger haltbar. Biete deinen Gäst:innen Doggy Bags an, wenn sie ihre Mahlzeit nicht aufessen konnten. Auf diese Weise können sie diese am nächsten Tag noch einmal genießen.
Auch Recycling ist ein guter Weg, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Kreiere neue Gerichte aus Lebensmitteln, die du deinen Gäst:innen nicht mehr direkt anbieten kannst. Denke hier zum Beispiel an Übriggebliebenes vom Frühstücksbuffet, die Schalen von Zitrusfrüchten oder an Gemüsereste. Blicke kritisch auf alle Dinge, die im Müll landen: Bleiben bei vielen Gerichten Reste übrig? Wenn ja, solltest du die Portionen vielleicht verkleinern. Oder ist es oft die gleiche Beilage, die weggeworfen wird? Vielleicht mögen deine Gäst:innen sie nicht (mehr). Gibt es regelmäßig Zutaten, die ihr Verfallsdatum überschritten haben? Bespreche mit deinem Team, ob ihr vorausschauender einkaufen könnt.
Registriere dich bei der Too Good to Go App. Diese vergleichsweise neue Initiative ist eine gute Möglichkeit zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Du stellst einfach ein Paket mit übrig gebliebenen Zutaten oder Gerichten zusammen und verkaufst es am Ende des Tages zu einem reduzierten Preis. Über die App können Verbraucher direkt sehen, wenn sie ein solches Paket bei dir abholen können. Soziale Medien sind gute Kanäle, um deine Gäst:innen darüber zu informieren. Übriggebliebene Gerichte, Brot, Saucen oder Suppen: Nicht wegwerfen. Lege die übrigen Köstlichkeiten in das Paket und bereite deinen Gäst:innen eine Freude – oft sind sie positiv überrascht.
Eine weitere hervorragende Option ist die Spende von übrig gebliebenen Mahlzeiten oder Zutaten an lokale Tafeln oder andere Wohltätigkeitsorganisationen. Damit unterstützt du bedürftige Menschen in deiner Gemeinschaft und trägst aktiv zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei.
Aufmerksamkeit
Durch Teamwork entsteht Großes: Das weiß jeder. Binde deine Mitarbeiter:innen in deinen Plan, ein nachhaltiges Unternehmen zu sein, ein. Geh als gutes Beispiel voran und zeige ihnen, dass die Vermeidung von Müll, Engagement erfordert – in vielen Bereichen. Motiviere sie, in Räumen, in denen niemand arbeitet, das Licht auszuschalten. Überlege dir, wie ihr die beim Backen anfallenden Reste verwerten könnt (wer weiß, was sich daraus alles kreieren lässt!) und trenne den Abfall. Stelle sicher, dass alle wissen, wie man Produkte und Zutaten richtig lagert. Profitiere vom Engagement und der Kreativität deiner Mitarbeiter:innen: Möglicherweise haben sie gute Ideen, wie sich noch mehr Abfall vermeiden lässt. Wenn sich das gesamten Team für das Ziel – möglichst nachhaltig zu sein – einsetzt, wird das auch bei deinen Gäst:innen nicht unbemerkt bleiben.
Kein Abfall
Abfall ist Verschwendung - und das nicht nur bei Fertiggerichten. Blicke kritisch auf alle Dinge, die im Müll landen: Aus vielen "Resten" kann man eine köstliche Brühe oder Sauce herstellen. Eierschalen, Gemüseabfälle und Kaffeesatz eignen sich hervorragend für den Kompost. Trenne Papier, Plastik, Glas und andere Abfälle, um sie entsprechend zu recyceln. Denke auch über Upcycling nach: Aus alter Arbeitskleidung lässt sich etwas Schönes machen, und Möbel, die du ersetzen möchtest, können anderswo ein zweites Leben erhalten. Erkundige dich, nach örtlichen Initiativen, die sich über das freuen, was du nicht mehr brauchst – oder überlege dir, wie du es selbst wiederverwenden kannst.
Die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Partnern trägt dazu bei, deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Auch bei Debic arbeiten wir jeden Tag für eine bessere Welt, weniger Abfall und eine nachhaltigere Lieferkette für Milchprodukte. Wir setzen uns kritisch mit unserem Transport auseinander: Unsere Lastwagen werden zunehmend mit Solarzellen oder speziellen Tanks ausgestattet, die mit einer Mischung aus Diesel und Flüssigerdgas betrieben werden. Unser Ziel ist es, unsere Emissionen um 30 % zu reduzieren, indem wir auf grünen Kraftstoff für unseren Transport umsteigen. In unserem Produktionsprozess verwenden wir jetzt zu hundert Prozent grüne Energie und reduzieren unseren Gas- und Wasserverbrauch. Wir versuchen, so wenig Verpackungsmaterial wie möglich zu verwenden und wann immer möglich erneuerbare oder recycelte Materialien einzusetzen. Darüber hinaus arbeiten wir daran, dass unsere Verpackungen zu 100 % recycelbar sind. Gemeinsam für eine Welt, die schön bleibt!
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