Der Umgang mit Corona: Wie das Gastgewerbe die COVID-19-Krise bewältigt

Das Jahr 2020 wird wahrscheinlich uns allen für immer im Gedächtnis bleiben. Kurz vor Einbruch des Frühlings breitete sich COVID-19 in Europa aus und Millionen von Menschen und Unternehmen wurden durch den Lockdown stark eingegrenzt. Restaurants, Bars, Hotels und Catering-Unternehmen waren gezwungen, ihre Türen zu schließen, um die Vorschriften der Regierung einzuhalten und um zu vermeiden, dass Gruppen von Menschen aufeinandertreffen. Eine äußerst schwierige Situation für eine Branche, die bereits mit oft schwierigen Arbeitsbedingungen zu kämpfen hat. Zum Glück sind die Fachleute dieses Sektors widerstandsfähig, mutig und kreativ, vor allem wenn die Zeiten schwierig werden. Debic wandte sich (virtuell) an Profis der Branche um herauszufinden, wie sie mit der Corona-Krise umgehen.

Der Umgang mit Corona

Stark bleiben in schwierigen Zeiten

Da die Corona-Pandemie das Gastgewerbe kurz vor der Hochsaison traf, macht man sich dort jetzt Gedanken über die Zukunft. Wann werden sie wieder ohne Einschränkungen öffnen dürfen? Werden die Dinge jemals wieder so sein, wie sie vorher waren? Niemand weiß es, aber klar ist, dass keiner der Profiköche, mit denen wir uns unterhalten haben, das Handtuch wirft. Sie alle suchten nach kreativen Alternativen, um ihr Essen und ihre Getränke zu ihren Kunden zu bringen und weiterhin Einkommen zu erzielen. Take-away und Hauslieferungen wuchsen exponentiell. Und mit den sich verändernden Bedingungen in den Küchen wie zusätzliche Hygienemaßnahmen, neue Schichtaufteilungen und soziale Distanzierung, musste jeder mit Zeit, Budget und verfügbarem Platz erfinderisch sein.

Organisation am Arbeitsplatz

Als die Corona-Krise einsetzte, gingen die Umsätze vieler Restaurants und Cateringunternehmen rapide zurück. Das Gasthaus Kreuz (DE) zum Beispiel verlor aufgrund der sozialen Distanzierung 60% seiner Kapazität. Dies bedeutete, dass die Küchen und das Personal schnell umorganisiert werden mussten, um einen Lieferservice einrichten zu können. Es wurde notwendig, sowohl die Speisekarte als auch die Teams zu verkleinern. Casa KBirr (IT) hat die Menge der Gerichte angepasst und die Teamschichten geändert, so dass alle ihren Arbeitsplatz behalten können. Die Einrichtung eines sicheren Take-away-Systems war ebenfalls eine Herausforderung. Cantine Copine (BE) bietet einen Tag pro Woche Take-away an, andere konzentrieren sich hauptsächlich auf Freitage und Samstage.

Förderung des Online-Geschäfts

Da die Kunden zu Hause bleiben mussten, passten sich die Restaurants schnell an, indem sie Hauslieferdienste anboten. Infolgedessen erreichte die Nutzung von Online-Plattformen und sozialen Medien ihren Höhepunkt. Resengo - eine Plattform, die in Belgien für Online-Reservierungen genutzt wird - führte ein kostenloses Take-away-Modul ein, das sofort ein Hit war. Facebook und Instagram werden von vielen Unternehmen genutzt, um mit Kunden in Kontakt zu bleiben und um ihre Speisekarten mit den Take-away-Gerichten zu kommunizieren. Klosterschänke (DE) startete sogar eine eigene WhatsApp-Gruppe für Kunden. Einige Unternehmen, wie z.B. Casa KBirr - die größte Mikrobrauerei Italiens, waren bereits vor der Corona-Krise in sozialen Medien sehr aktiv, andere mussten bei Null anfangen. Aber eines ist klar: Digital wird das Gaststättengewerbe bleiben!

Die richtige Speisekarte festlegen

Die Anpassung der Speisekarte ist entscheidend, um sie für Take-away und Hauslieferungen geeignet zu machen. Wichtig sind einfacher Transport und minimaler Aufwand für den Kunden. Mit anderen Worten: einfach halten! Die Erfolgsgerichte unterscheiden sich von Land zu Land. Belgische Restaurants konzentrieren sich hauptsächlich auf schmackhafte Eintöpfe, während spanische Kollegen wie das Al Grano typische, lokale Reisgerichte wie "Arrocería" wählen. Eine zusätzliche Herausforderung für alle Betriebe ist die nachhaltige Gestaltung der neuen Arbeitsweise. Im Gasthaus Kreuz (DE) wurden die Gäste gebeten, ihre eigenen Behälter mitzubringen. Dies ist ökologisch, sicher und billig. Für die Desserts stellte das Restaurant wiederverwendbare kleine Weck-Gläser zur Verfügung. 

Die meisten Betriebe erwägen, ihren Take-away- und Heimlieferdienst fortzusetzen, sobald sie wieder öffnen dürfen. Neue Regeln zur sozialen Distanzierung werden die Anzahl der gleichzeitig anwesenden Kunden deutlich verringern, und die neuen Lösungen sind der ideale Weg, den Einkommensverlust auszugleichen. Außerdem werden sich die meisten Kunden an diesen zusätzlichen Service gewöhnt haben.

Ratschläge für Kollegen

Alle, die wir kontaktiert haben, sind sich einig: Die vor uns liegenden Zeiten sind sehr unsicher, weswegen Vorsicht geboten ist. Dies ist nicht der Zeitpunkt, um in Dinge zu investieren, die sich als unnötig erweisen könnten. Am sichersten ist es, die Richtlinien der Regierung abzuwarten. Der wichtigste Ratschlag? Bleib mit deinen Kunden in Kontakt. Sie sind dein Kerngeschäft und werden mit Sicherheit zu deinem Geschäft zurückkehren, solange du weiterhin die Qualität und den Service bietest, den sie gewohnt sind. Die Sportschule Hennef rät, nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter zu verwöhnen. Genau wie du bleiben sie in diesen schwierigen Zeiten stark. Heiligenstadter Hof (DE) bringt es schön auf den Punkt: "Seh diese Krise als Chance. Eine Chance, sich neu zu erfinden und innovative Konzepte zu entwickeln, die auch gut ankommen werden, wenn sich der Staub erst einmal gelegt hat".

Wir möchten den folgenden Unternehmen für ihre Zusammenarbeit danken

Belgien
Brasserie Darche, Dirk Darche, Rotselaar
Cantine Copine, Karen Keygnaert, Brügge

Spanien
Al Grano, Carles López Revert, Valencia
Ca Duart, Carlos Duart, Valencia
Vall papiol, Salvador Vernet, Calafell

Deutschland
Restaurant Seelig, Ettlingen
Gasthaus Kreuz, Birkendorf
Gasthaus Engel, Michelbach
Hotel Sonnenbichel, Fischen im Allgäu
Heiligenstadter Hof, Heiligstadt
Sportschule Hennef, Hennef
Klosterschänke, Bad Staffelheim

Italien
Dina Ristorante, Alberto Gipponi, Gussago
Casa KBirr, Antonio Aliberti, Torre del Greco
Post - Aperitif Club, Roberto Auricchio, Neapel