Weltberühmter Konditor macht Frankreichs köstlichstes Eis
Emmanuel Ryon ist einer der besten Speiseeishersteller Frankreichs und gewann in den 1990er Jahren die Trophée National des Glaciers. Und doch ist er vor allem als Konditor bekannt. Im Jahr 1999 wurde er in Lyon zum Weltmeister in dieser Kategorie gekrönt, und im Jahr 2000 erhielt er den auf Lebenszeit verliehenen prestigeträchtigen Titel Meilleur Ouvrier de France Glacier (Bester Eishandwerker Frankreichs). Eiscreme bleibt seine persönliche Leidenschaft.
Seit Anfang dieses Jahrhunderts war sich Emmanuel Ryon sicher: Er wollte Speiseeishersteller werden und eine eigene Eisdiele eröffnen. Da er nicht sofort einen geeigneten Standort fand, arbeitete er viele Jahre lang auf der ganzen Welt für die unterschiedlichsten Großkund:innen. So kreierte er beispielsweise raffinierte und originelle Desserts für das Café Pushkin in Moskau und für die Restaurants der Sterneköchin Anne-Sophie Pic in Valence, Lausanne und Paris. Im Jahr 2014 entwickelte er eine Kollektion von Gebäck und Eiscreme für die Louis Vuitton Foundation.
Im Jahr 2015 hatte er sein Ziel endlich erreicht. Zusammen mit Olivier Ménard eröffnete Ryon Une Glace à Paris: eine Konditorei und Eisdiele mit traditionellen Stühlen, in denen man Kuchen, Gebäck und allerlei Leckereien zu den Eisbechern genießen konnte. Auch Eisdesserts waren erhältlich. "Wir wollen mit unserem Eis ein gastronomisches Erlebnis schaffen", erklärte Ryon. "Die Leute kommen wegen der Klassiker wie Vanille, Pistazie und Karamell. Aber auch Orange-Karotte-Ingwer ist einer der Verkaufsschlager in unserem Sortiment. Wir experimentieren auch mit neuen Geschmacksrichtungen wie Eis mit schwarzem Knoblauch, geräucherter Schokolade oder Vanille mit Sake-Kasu: einer fermentierten Paste, die zur Herstellung von Sake verwendet wird."
Vegan und frei von Laktose
Ryon verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in der Gastronomie und springt dort ein, wo es erwünscht ist. Und doch bleibt er besonnen, wenn es um aktuelle Trends geht. "Sorbet ist auf jeden Fall laktosefrei und vegan, das kann man also immer wählen. Außerdem ist in Sorbet sehr wenig Fett enthalten. Wir haben mit Eis aus Mandelmilch experimentiert, aber die Nachfrage war sehr gering. Wir geben wenig Zucker in unser Eis, so dass die Aromen rein sind und leicht zur Geltung kommen. Wir konzentrieren uns vor allem auf lustige Geschmacksrichtungen und originelle Kombinationen: das ist unsere Marke."
Ryon nimmt seinen Beruf als Speiseeishersteller sehr ernst. "Man muss hart arbeiten, eine echte Leidenschaft für Speiseeis haben und vor allem in der Lage sein, einen künstlerischen Ansatz für sein Produkt zu wählen." Er ärgert sich über Eismacher:innen, die es sich oft zu einfach machen, Fertigprodukte nicht richtig verwenden oder das Preis-Leistungs-Verhältnis vernachlässigen. "Die Herstellung von Speiseeis ist eine eigene Spezialität. Zwischen zwei Eissorten muss die Temperatur des Produkts gleich bleiben; das ist bei Backwaren nicht der Fall. Um in diesem Beruf wirklich gut zu werden, braucht man viel Geduld und muss klein anfangen. Niemand kann von einem Tag auf den anderen perfektes Eis machen. Man braucht Zeit zum Lernen."
Une Glace à Paris hat inzwischen zwei weitere Läden in den Pariser Stadtvierteln Marais und Montmartre. 80 % des Umsatzes werden mit dem Verkauf von Eiskugeln erzielt. An einem Sommerwochenende stehen die Leute etwa vierzig Minuten lang Schlange, um ein Eis zu bekommen. Die Marke hat sich inzwischen etabliert: Das Ausland winkt ab. "Aber wir wollen nicht zu schnell gehen. Wir machen alles selbst und haben keine Investoren. Auf diese Weise können wir selbst entscheiden, wie wir expandieren und wachsen wollen.
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